Was bedeutet Legierung bei Schmuck? Definition, Zweck und Arten

Wenn Du Dich mit Edelmetallen wie Gold, Silber oder Platin beschäftigst, stößt Du schnell auf den Begriff „Legierung“. Gerade im Schmuckbereich spielt dieser Begriff eine zentrale Rolle – denn fast jedes Schmuckstück, das Du trägst, besteht nicht aus reinem Edelmetall, sondern aus einer Legierung. Aber was bedeutet Legierung bei Schmuck eigentlich genau – und warum ist sie so wichtig? Eine Legierung ist eine Mischung aus mindestens zwei Metallen, die miteinander verschmolzen werden, um ein neues Material mit verbesserten Eigenschaften zu schaffen.

Warum werden Edelmetalle legiert?

Reines Gold, Silber oder Platin haben zwar einen hohen Materialwert, sind aber in ihrer reinen Form oft nicht alltagstauglich:

  • Reines Gold (24 Karat / 999er): Sehr weich – es würde sich leicht verbiegen oder verkratzen.

  • Reines Silber (999er): Ebenfalls weich und anfällig für Dellen und Kratzer.

  • Reines Platin (999er): Zwar härter als Gold und Silber, aber immer noch zu weich oder zu kostspielig für viele Anwendungen.

Durch das Legieren mit anderen Metallen wie Kupfer, Silber, Zink oder Palladium wird das jeweilige Edelmetall robuster – und Du bekommst Schmuck, den Du im Alltag problemlos tragen kannst.

Warum ist eine Legierung bei Schmuck so sinnvoll?

1. Mehr Härte und Langlebigkeit:
Unedle Metalle machen das Edelmetall fester. So wird Dein Ring oder Deine Kette resistenter gegen Kratzer, Abrieb und Verformung – perfekt für den täglichen Einsatz.

2. Individuelle Farbgebung:
Je nach Beimischung kannst Du unterschiedliche Goldfarben erzeugen:

  • Gelbgold: Klassisch, mit Kupfer und Silber.

  • Weißgold: Durch Zugabe von Palladium, Silber oder Nickel – oft zusätzlich rhodiniert für weißen Glanz.

  • Roségold: Mit hohem Kupferanteil – warm und romantisch.

  • Grüngold: Vor allem durch Silberzusätze.

3. Günstigere Preise:

Unedle Metalle sind preiswerter. Wenn sie einen Teil des Edelmetalls ersetzen, sinkt der Preis – ohne dass Du auf schönes Design verzichten musst. Der Edelmetallanteil wird über die Punze (z. B. 585 für 58,5 % Gold) immer transparent ausgewiesen.

Typische Legierungen im Schmuck

Goldlegierungen:

  • 750er Gold (18 Karat): 75 % Gold – hochwertig, farbintensiv und anlaufbeständig.

  • 585er Gold (14 Karat): 58,5 % Gold – idealer Kompromiss zwischen Haltbarkeit und Preis.

  • 333er Gold (8 Karat): 33,3 % Gold – preisgünstig, aber weniger glänzend und anfälliger fürs Anlaufen.

Silberlegierungen:

  • 925er Sterling Silber: 92,5 % Silber – der Standard für Schmuck. Kann anlaufen.

  • 800er oder 835er Silber: Seltener in neuem Schmuck, häufiger bei Antiquitäten oder Besteck.

Platinlegierungen:

  • 950er Platin: 95 % Platin – sehr robust, läuft nicht an, hautfreundlich und langlebig.

Die Bedeutung der Punze

Du erkennst den Feingehalt Deiner Schmucklegierung an einem kleinen Stempel im Metall – der sogenannten Punze. Sie zeigt Dir zum Beispiel an, ob Dein Schmuck aus 585er Gold, 925er Silber oder Pt950 Platin besteht. Diese Angabe ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal und beeinflusst auch den Preis.

Fazit:

Eine Legierung ist bei Schmuck viel mehr als nur ein technisches Detail. Sie macht Deinen Schmuck tragbar, langlebig und vielfältig. Ob edles Gelbgold, elegantes Weißgold oder modernes Roségold – durch unterschiedliche Legierungen findest Du genau den Schmuck, der zu Deinem Stil und Budget passt.